The Heroin Diaries ♦ Nikki Sixx | Rezension
Eigentlich müsste Nikki Sixx tot sein! Und das schon seit vielen Jahren. Mit seiner Autobiographie The Heroin Diaries – A Year in the Life of a Shattered Rock Star erzählt er eindringlich, mit unsagbar viel Gefühl und einer Prise Humor, wie er dem Tod von der Schippe springen konnte. Ich habe dieses Buch in drei verschiedenen Ausführungen gelesen: der erste Auflage, einer Auflage 10 Jahre später (Ten Year Anniversary) und von Nikki Sixx selbst gelesen als AudioBook.
Beschreibung – The Heroin Diaries
In einer der faszinierendsten Memoiren, die jemals über Sucht geschrieben wurden, gewährt Mötley Crüe’s Nikki Sixx nicht nur anhand seiner Tagebucheinträge einen einzigartigen Blick in ein Jahr seines Lebens, das aufgrund seiner Heroin- und Kokainsucht völlig außer Kontrolle geriet. Auch seine damaligen Weggefährten kommentieren die Ereignisse dieser Zeit wie auch Nikki seine heutige Sicht dieser Dinge.
Als sich Mötley Crüe auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befanden, gab es keine Drogen, die Nikki Sixx nicht konsumierte. Tagelang versank er im Koks- und Heroinrausch – mal allein, mal in Gesellschaft von anderen Süchtigen, Freunden und Geliebten. Es gab damals schöne Zeiten, wie manche Momente voller Euphorie und Spaß in seinem Tagebuch zeigen. Doch die Tiefpunkte waren richtige Abgründe und führten dazu, dass Nikki sich in einem Zustand von Paranoia sich in seiner Abstellkammer und umgeben von seinen Drogenutensilien verbarrikadierte.
In diesem Buch reflektiert Nikki auf poetische, bizarre und auch verworrene Weise diese Zeit seines Lebens und wird dabei mit Aussagen seiner Bandkollegen Tommy Lee, Vince Neil und Mick Mars sowie Slash, Rick Nielsen, Bob Rock und einiger Ex-Manager und Freundinnen unterstützt.
Geboren als Frank Ferrana, wuchs Nikki Sixx in Seattle auf und zog im Alter von 17 Jahren nach Los Angeles. 1981 gründete er dort mit seinem Freund Tommy Lee die legendäre Rock-Band Mötley Crüe und übernahm den Bass. Heute ist er Familienvater und mit vielen Projekten beschäftigt, zu denen Songwriting, Filmbusiness, eine neue Band, eine Modelinie und natürlich die weiterhin aktiven Mötley Crüe zählen.
Klappentext
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The Heroin Diaries – A Year in the Life of a Shattered Rock Star
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Du denkst, der Lebensstil eines großen Rock’n’Roll-Stars auf dem Höhepunkt seines Ruhms ist nichts anderes als luxuriöse Dekadenz und lustige Zeiten, oder? Nun, das ist es und das ist es nicht. Denn wenn du dich nie mit deinen Schmerzen der Kindheit befasst hast, scheint der Kampf mit Depressionen und einer erdrückenden Einsamkeit und dem Leben auf der Straße endlos und leer zu sein, und du behandelst dich selbst mit Sex und Drogen. Jedenfalls war dies so für Nikki Sixx und die Dinge sind schnell aus dem Ruder gelaufen und wurden zu seinem schlimmsten Albtraum.
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Nikki Sixx, Bassist und Hauptsongwriter bei Mötley Crüe, hatte es in den 80ern geschafft.
Er hatte alles. Ruhm, Geld, Alkohol, Drogen, Mädchen und nebenbei entwickelte er eine Sucht, die sein Leben mehrfach fast beendete und ihn zu einem wütenden, paranoiden und gefährlichen Kerl machte.
Ob ich es ihm abkaufe, dass er während dieser Zeit, 1987, ein Tagebuch führte? Ich weiß es nicht, aber ich habe diese Tatsache einfach hinten angestellt. Denn seine Geschichte ist so schwer zu lesen. Es hat mir schier das Herz gebrochen, wie er seine Selbstzerstörung, seine Depression, sein Ego und seine schlechte Einstellung im Allgemeinen beschreibt. Auch die schrecklichen, rücksichtslosen Dinge, die er getan hat, wenn er unter Drogen stand (sofern er sich erinnern kann!) lassen ihn oft wie das größte Arschloch der Welt erscheinen. Und doch geht es in The Heroin Diaries um einen Menschen, der verzweifelt um sein Leben kämpft und dies trotz aller Widrigkeiten.
Ich wusste bereits, bevor ich das Buch gelesen habe, dass Nikki Sixx in den 80en schwer drogensüchtig war, was daran liegt, dass ich schon seit vielen Jahren ein Fan der Band Mötley Crüe bin. Umso schmerzhafter war es das Buch zu lesen, denn es ist so brutal ehrlich, dass ich das Gefühl hatte emotional alles mitzuerleben. Ich stürzte mit ihm ab, umklammerte unter Paranoia mit ihm das Schrotgewehr und fühlte seine Einsamkeit ganz tief in mir. Eine Einsamkeit, deren Kälte nicht zu erklären ist, aber sie zerfrisst dich von Innen heraus.
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Nach jedem Tagebucheintrag gibt es Kommentare von seinem aktuellen Ich und anderen ‚Weggefährten der damaligen Zeit. Auch finden sich Auszüge aus (teils unveröffentlichten) Songtexten und Poesie zwischen den Einträgen. Diese Ergänzungen seiner Freunde und Bekannten, sowie seine Texte erweitern das Gesamtbild und sind oft furchtbar schmeichelhaft.
Ich muss sagen, es war mutig von ihm, dieses Buch zu veröffentlichen und sich Jahre später öffentlich mit seiner Drogensucht auseinanderzusetzen und heute, nach 40 Jahren im Musikbusiness hat er seine wahre Bestimmung darin gefunden, den Drogen den Kampf anzusagen.
Zitate aus „The Heroin Diaries“
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Schreibstil: [wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“]
Selbstreflektion: [wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“]
Gesamt: 5/5 [wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“][wp-svg-icons icon=“star-3″ wrap=“i“]
Fazit
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Es bedarf einer gehörigen Portion Mut sich mit einem Tagebuch aus der schlimmsten Zeit des eigenen Lebens an die Öffentlichkeit zu wagen. Dies ist ein einmaliger, trauriger, erschreckender, faszinierender und abgründiger Einblick in das Leben einen Rock Stars der 80er Jahre.
Wenn du dich auch nur ansatzweise für die sexuellen Handlungen und Heldentaten des Straßenlebens und den verheerend langsamen Weg eines Mannes zur Genesung aus der Drogensucht interessierst, dann wirst du um dieses Buch nicht herumkommen.
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Bibliographie
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Titel: The Heroin Diaries – A Year in the Life of a Shattered Rock Star
Autorin: Nikki Sixx
Verlag: Simon & Schuster UK
Seitenzahl: 413
Format: Paperback
Sprache: Englisch
Erscheinungsdatum: 01. Sep 2008
Erstveröffentlichung: 2007
ISBN-13: 9978-1-84739-206-0
Preis: £12.99
weitere Formate: eBook, AudioBook
Kategorie/Genre: Memoiren, Autobiographie
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Song* zu Buch
Das dazugehörige Album The Heroin Diaries Soundtrack der Band Sixx:A.M. gibt den gelesenen Seiten eine besondere Schwere.
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*wenn du den Song nicht direkt siehst, klicke auf den Button „Inhalt laden“.
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Anmerkung
Seit vielen Jahren kämpft Nikki Sixx gegen die Opioid-Krise in den USA.
Im Jahre 2020 befanden sich über 20Mio. Amerikaner*innen im Entzug in diversen Therapieprogrammen und Einrichtungen, alle 11 Minuten starb ein*e Amerikaner*in an den Folgen einer Überdosis.
Zusammen mit seiner Band Sixx:A.M., Corey Taylor, Joe Elliott, Brantley Gilbert, Ivan Moody und Slash nahm er den Song „Maybe It’s Time“ nochmals auf. Bei jedem Stream des Songs oder wenn sich jemensch* das Video↓ ansieht, wird ein finazieller Beitrag geleistet, um einem Menschen bei der Genesung zu helfen!
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Hilfe bei Suchtproblemen
Wenn du das Gefühl hast, ein Suchtproblem zu haben, oder wenn Freunde und/oder Angehörige Suchtmittel konsumieren und du nicht weiter weißt, kannst du dich jederzeit an eine Suchtberatungsstelle wenden. Ich habe dir hier nur ein paar aufgezählt, aber es gibt noch viele weitere. Wichtig ist jedoch immer: Sprich mit einem anderen Menschen darüber!
Telefonseelsorge: 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222 (24/7 kostenlos) oder per Chat unter https://online.telefonseelsorge.de/
Sucht-und_Drogen-Hotline: 01805 – 313 031 oder online unter https://www.sucht-und-drogen-hotline.de/
Nummer gegen Kummer: 116 111 (Kinder- und Jugendtelefon) und 0800 – 111 0 550 (Elterntelefon) oder online https://www.nummergegenkummer.de/
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Die Opiodkrise ist wirklich ein wichtiges Thema und da bringen auch so persönliche Berichte wie dieses Buch mehr Verständnis. Der Song ist auf jeden Fall schon sehr berührend. Irgendein Musiker (ich weiss leider nicht mehr wer) meinte, dass so viele Musiker*innen drogenabhängig werden, weil nichts im normalen Leben mit den Rausch vergleichbar ist, auf der Bühne zu stehen.