Für eine bessere Community | Weekly Reading №96

Für eine bessere Community | Weekly Reading №96

Die zweite Woche des neuen Jahres ist eingeläutet und es kommt mir bereits so vor, als hätten wir vor Monaten den Jahreswechsel erlebt. Na gut, was soll’s. Für das neue Jahr nehmen sich ja viele Menschen immer etwas vor. Wie wäre es, wenn das auch als Buch-Community tun würden. Es gibt da so ein paar Ecken und Kanten, an denen wir schleifen könnten, damit es runder, more cozy, wird.

Dinge, die mich stören und wo wir vielleicht alle gemeinsam Abhilfe schaffen könnten.

Schau auch gerne bei Andrea vorbei. Sie hat die ehemalige Blogger-Aktion Gemeinsam lesen ebenfalls übernommen. Ihre Aktion Currently Reading gibt es aber ohne die 4. Frage. Dort findest du auch andere Bllt-

ogger, die ihre aktuellen Bücher vorstellen.

Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade das Buch Court of Claws von Briar Boleyn und bin auf Seite 180/409 (44%).

Court of Claws by Briar Boleyn
Series: Blood of a Fae #2
Published: 30. June 2023
Publisher: Starwater Press
Pages: 409
Genre: Fae, High Fantasy, Magic, Retelling, Romance
Audience: Adult
Shelve: Read 2024
Link to Goodreads

Bound to a man she hates more than she ever thought possible...

Everything Morgan Pendragon knows and loves is gone as she wakes in the dangerous court of the Siabra. The man she was falling in love with is dead, and in his place is a man she barely knows. Surrounded by liars and knives in the dark, all Morgan wants to do is run the other way but Kairos Draven is determined to keep her by his side.

As Morgan and Draven's lives become even more irrevocably entwined, little do they know the sins of the past are coming for them both…

Buy the Book: Amazon*

Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Zitate sind das geistige Eigentum der AutorInnen bzw. Verlage/Herausgeber.
Quotations are the intellectual property of the authors or publishers/editors.

Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden

Ende Oktober letzten Jahres habe ich die bisher erschienenen drei Teile ihrer Blood of a Fae – Reihe als ARCs (ReziEx) erhalten. Da die Autorin mir hier keine zeitliche Beschränkung gesetzt hat, ich aber auch gerne weiterlesen wolle, habe ich es mir als Zwischendurch-Lektüre zur Hand genommen. Der erste Band Queen of Roses war ganz gut, hatte aber noch Potenzial was den Weltenaufbau und die Charaktere betrifft.
Jetzt, bei fast der Hälfte von Court of Claws konnte die Briar Boleyn dahingehend nachlegen. Besonders der MC hat hier noch einmal an Tiefe gewonnen, während die FC einfach nur ein wenig nervig herüberkommt. Anstatt an sich zu arbeiten, um ihr Reich zu retten, nimmt sie alles und jeden Kommentar, jede Aktion, einfach zu persönlich. Ich hoffe sehr, dass der Knall-Effekt für sie noch kommt und sie aufwacht, ihre Bestimmung annimmt.
Der Enemies-to-Lovers Trope ist eher ein Slow Burn, doch es scheint mir fast schon gewiss, dass die beiden am Ende zueinander finden. Das stört mich jetzt auch nicht, dass es sehr offentsichtlich ist, denn die Handlung drumherum, die politischen Machtverhältnisse am Hof der Klauen und reichhaltig aufzuarbeitende Hintergrundgeschichte beider Protas, sind interessant und ziehen mich in den Bann.

Gibt es etwas, was dich am Buchmarkt, der Buch-Community und der Bloggerwelt stört oder was man besser machen kann? Oder bist du zufrieden, so wie es ist?

Buchmarkt

Den Buchmarkt zu ändern/beeinflussen, ist wohl eher schwierig. Dies benötigt richtig viele Menschen, aber hier möchte ich nichts groß beeinflussen. Doch würde ich mich freuen, wenn Buchhandlungen (ich sehe es noch immer sehr häufig) die beiden Genre Fantasy und Science Fiction trennen würden. Klar, am Ende ist es alles Fantasie und Fiktion, aber es sind zwei verschiedene Genre. Was mir auch gefallen würde, wenn man die Alterskategorie NICHT als Genre benutzen würde.

Meine größte Bitte an den deutschen Buchmarkt wäre es aber, wenn die Verlage endlich aufhören würden, die nervigen SPIEGEL-Aufkleber auf die Bücher zu packen. Nur weil ein Buch das Prädikat SPIEGEL-Bestseller bekommt, ist dies keine Indikation dafür, dass es ein gutes Buch ist. Denn hier sind die Geschmäcker so weit verteilt, wie es Genre gibt, und die Meinung über ein Buch ist immer subjektiv. Mit diesem Aufkleber, der ganz ehrlich POTTHÄSSLICH ist, wird nur angeben, dass sich das Buch gut verkauft, aber nicht aus welchen Gründen. Hier hat der englische Buchmarkt meines Erachtens (ja, das ist subjektiv) eine viel bessere Lösung gefunden. Passend zum Design eines Covers, was dann auch nicht störend wirkt, steht hier meist ganz oben oder ganz unten, über/unter dem Namen der Autoren, dass die Schreiberlinge bestselling author sind. Das wäre vielleicht sogar im Interesse von SPIEGEL, da die Aufkleber von den meisten Lesern eh entfernt werden und mit der Variante des englischen Buchmarktes, würde es einfach auf dem Cover stehen.

Noch viel schlimmer, was mir persönlich zum Glück noch nicht untergekommen ist, sind richtige Aufdrucke dieses hässlichen rot-orangefarbenen Aufklebers. Wer bitte hatte den diese total wirre Idee? Sehen die Verlage nicht, dass dieses Ding die Cover eines Buches komplett verunstalten? Da saßen Künstler stundenlang an wunderschönen Illustrationen, die dann besonders bei den digitalen Bildern eines Covers (da man es hier nicht entfernen kann), von diesem Klebeding kaputt gemacht werden.
Aber auch die anderen Aufkleber können sich die Verlage schenken, sei es nun dieses TikTok-Hitding oder die Aufkleber bekannter Streaming-Dienste, dass das Buch/die Reihe verfilmt wurden. Es ist unnötig!

Ich weiß, ich stehe mit dieser Meinung nicht alleine da, eine kurze Suche im Netz und dutzende Beiträge und Artikel anderer Blogger kommen auf. In den sozialen Netzwerken liest man auch immer wieder, wie nervig sie sind und dass sie teils eher schlecht als recht vom Cover zu entfernen sind, dass aufgepasst werden muss, sich diese nicht kaputtzumachen.

Buch-Community & Bloggerwelt

Was die Bloggerwelt, also die Bubble, in der r ich mich befinden, betrifft, dann hab ich da eher wenig zu sagen, was Verbesserungen betrifft. Auch möchte ich niemandem sagen, wie jeder sich zu verhalten oder zu bloggen hat. Das wäre sehr vermessen, wenn ich dies tun würde. Wir alle haben einen unterschiedlichen Stil, jeder hat seine Eigenheiten, sowie Sympathien/Antipathien gegenüber Genres, Geschichten, Autoren und anderen Bloggern. Und das ist okay so.

Von der allgemeinen Buch-Community würde ich mir aber mehr gegenseitigen Respekt wünschen. In der Welt da draußen, außerhalb unserer Bücher ist der Umgangston schon rau genug, müssen wir das wirklich in diese Nische tragen, in der wir uns austauschen wollen, über das, was wir am liebsten machen: das Lesen von Büchern und Abtauchen in andere Welten und Geschichten?
Das Verunglimpfen von Tropen, weil sie einem persönlich nicht zusagen (aus welchen Gründen auch immer) oder man darin eine Gefahr sieht. Aber andere Leser gehen mit diesen Tropen vielleicht ganz anders um, reflektieren anders. Hier ist es ähnlich, wie mit Ego-Shootern. Nur weil ich vielleicht am Rechner sitze, und im Spiel in der Gegen herumballere, heißt es noch lange nicht, dass ich im nächsten Moment alle auf der Straße niederstrecken würde. So verhält es sich auch mit den diversen Tropen, die dann in den Dreck gezogen werden, nur weil man selbst damit nicht umgehen kann. Ich bin der Meinung, dass hier auch die Verantwortung bei den Verlagen/Autoren (viele machen es per Triggerwarnung) liegt und es sollte vielleicht, wie bei anderen Medien (Musik, Film), auf die Rückseite eines Buches eine Altersempfehlung aufgedruckt werden. Wo wir wieder bei der Alterskategorie wären.

Was mir in den letzten Wochen und Monaten vermehrt aufgefallen ist, besonders in den sozialen Medien (TikTok), dass die Leser ein Buch in den Dreck ziehen, weil sie eben nicht zu den Glücklichen gehören, die einen verdammten Farbschnitt erhalten haben. Da werden Rezensionen mit einem Stern rausgehauen, weil Amazon, Thalia & Co. hier nicht den FS geliefert haben. Die Lieferung hat nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun, welcher in einer Rezension besprochen wird. Bei Amazon kann man sogar die Lieferung explizit bewerten. Gefällt euch die Aufmachung des Buches nicht, weil ihr es anders erwartet habt, dann schickt es zurück und fertig. Aber dieses Mimimi wegen eines eingefärbten Farbschnitts ist ein absolutes First World Problem und ihr macht euch dabei lächerlich.
Ebenso das teils vermehrt aufkommende Mobben in sozialen Netzwerken anderer Leser, weil sie ein Buch nicht so bewerten, wie ihr es getan habt. Das ist unterste Schublade undbeweist, dass es in eurer Erziehung Fehler gegeben hat. Meinung ist subjektiv und wird es auch immer bleiben. Wenn ihr es nicht aushalten könnt, dass jemand die eigene Meinung verkündet, die mit eurer nicht konform geht, dann habe ihr die sozialen Netzwerke NICHT verstanden oder ihr scrollt weiter, bis für euch Passendes aufkommt. Es ist NICHT sozial andere wegen ihrer Meinung, Vorliebe zu Büchern, Geschichten oder Charakteren, als Tastenkrieger fertig zu machen. Denn mehr seid ihr nicht, Tastenkrieger, und alles, was euch wichtig erscheint, ist eure Meinung jedem aufzwingen zu müssen und wer nicht mitläuft, erfährt euren Hass. Das ist armseelig und ihr habt die tollen Bücher, die ihr lest, nicht verdient und noch viel weniger verstanden.

Schaut doch einfach mal über den Bücherrand hinaus, hört zu oder lest ganz genau, was andere zu dem Buch zu sagen haben. Vielleicht erscheint der eine oder andere Kritikpunkt doch angebracht. Was könnte es euch denn bitte kosten, auch eine andere Meinung zuzulassen und dabei den eigenen Horizont zu erweitern? Das betrifft nicht nur Bücher, sondern jeden Punkt in unserer aller Leben. Meinungen sind so vielfältig, wie es die Menschen und Kulturen sind, und sie machen diese Welt bunt (auch wenn ich mehr auf Schwarz stehe) und wir alle können nur von der Vielfalt dieser Welt profitieren, wenn wir es zulassen.

In diesem Sinne: Chill and read a book!

Das Thema für die nächste Woche: Gibt es ein Genre, welches du in den letzten Wochen und Monaten neu für dich entdeckt hast? Welches ist es?

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