Kurzrezension | Gwendys Wunschkasten
Diese 128-seitige Kurzgeschichte konnte mich ganz gut unterhalten, auch wenn einige Dinge über den Wunschkasten im Unklaren blieben und die Figuren nicht sehr stark ausgemalt waren.
Gwendys Wunschkasten ist auch das erste Buch, welches ich dem King-Universum hinzufügen kann. Dieses Leseprojekt habe ich erst vor Kurzem entdeckt und mich direkt verguckt.
Wiedersehen mit Castle Rock
Gwendys Wunschkasten ♦ Stephen King & Richard Chizmar
Die kleine Stadt Castle Rock in Maine hat die seltsamsten Vorkommnisse und ungewöhnlichsten Besucher erlebt. Warum sollte es der 12-jährigen Gwendy anders ergehen? Eines Tages tritt ein schwarz gekleideter Unbekannter an sie heran und macht ihr ein Geschenk: einen Kasten mit lauter Schaltern und Hebeln. Wozu er dient? Gwendy probiert es aus, und ihr Leben verändert sich von Grund auf.
Rezension – Gwendys Wunschkasten
Cover
Die kleinen Silberdollar und die Schoko Figuren sind absolut passend für den Inhalt des Buches, doch vermisse ich auf dem Cover die oft genannten Tasten „rot“ und „schwarz“ des Wunschkastens.
Handlung
Gwendy ist 12 Jahre und übergewichtig. Nachdem sie beschlossen hat an ihrer körperlichen Situation etwas zu ändern, trifft sich nach einem Training auf den mysteriösen Mr. Farris. Dieser überreicht ihr in einem alten Segeltuchsack einen Wunschkasten, voller farbiger Tasten und Hebel an der Seite.
Mr. Farris erklärt ihr kurz dass die einzelnen bunten Taste für die Kontinente der Welt stehen, die schwarze Taste bringt ein großes Unheil und mit der roten Taste ist einfach alles möglich. Und Mr. Farris meint wirklich alles. Außerdem gibt ihr der Kasten jeden Tag ein Schokoladentierchen und ab und zu einen wertvollen Silberdollar.
Hier sollte die Geschichte eigentlich spannend werden, aber sie tröpfelt nur so dahin, und erzählt davon wie Gwendy nach und nach ihr Wunschgewicht erreicht und sonst einfach alles leicht von der Hand fällt. Wenn ich jetzt hier mehr von der Geschichte erzählen würden, dann könnte ich einem Spoiler nicht mehr ausweichen.
Insgesamt ist die Geschichte ganz behaglich zu lesen, auch wenn alles ein wenig grotesk wirkt. Aber ich denke, genau das gibt dem Buch das Mystische, dem sich die Leser:innen nicht entziehen können.
Charaktere & Setting
Die Charaktere sind alle, bis auf Gwendy und Mr. Farris, sehr schwammig und farblos dargestellt, was ich ein wenig schade fand. Aber für ein Kurzgeschichte ist dies wohl zu verzeihen.
Es heißt, dass dieses Buch King-Fans zurück nach Castle Rock bringt. Ich mir aber jetzt nicht sicher bin, ob ich mit Gwendy ebenfalls in dieses Städtchen zurückgekehrt bin. Da die paar King-Bücher, die ich gelesen habe, schon viele Jahre zurückliegen. Viel erfährt man nicht über Castle Rock, aber die gesamte Grundstimmung des Buches ist trotz einer sehr erfolgreichen und glücklichen Gwendy bedrückend und düster. Und irgendwie auch skurril.
Schreibstil
Da ich bisher noch nicht so viele Bücher vom berüchtigten Stephen King gelesen habe und Richard Chizmar für mich völlig unbekannt ist, kann ich nicht genau sagen, wer von beide in diesem Buch mehr heraussticht. Aber es war ein angenehmer lockerer Schreibstil, der auch etwas leicht Bedrohliches in sich hatte. Was dem Buch aber wirklich den richtigen Touch gibt.
Fazit
Ein grotesk wirkendes Buch, welches mich einfach nicht losgelassen hat. Selbst die eintönigen Nebencharaktere können daran nichts ändern. Denn das Mystische stiehlt sich schonungslos in das Leserherz und am Ende blieb ich mit so vielen offenen Fragen zurück, die ich aber auch gar nicht beantwortet haben will. Denn dann wäre das Nebulöse nicht mehr so anziehend.
Bibliographie
Titel: Gwendys Wunschkasten Originaltitel: Gwendy's Botton Box Reihe: Gwendy Originaltitel Reihe: The Botton Box Band: #1 Autoren: Stephen King, Richard Chizmar Übersetzer: Ulrich Blumenbach Verlag: Heyne Verlag Seitenzahl: 128 Format: Hardcover Sprache: Deutsch Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2017 ISBN-13: 978-3453439252 Preis: €10,00 weitere Formate: eBook, AudioBook Kategorie/Genre: Mystery
Gwendy – Die Reihe
- Gwendys Wunschkasten
- Gwendys Zauberfeder
Hui, das kenne ich gar nicht. Früher habe ich wahnsinnig gern King gelesen, aber irgendwann Ende der 90er hat er mich als Leserin verloren.
Das Buch ist recht neu und ich hab es au h nur durch Zufall entdeckt.
Wieso hat er dich denn als Leserin verloren?
King ist echt so eine Sache – ich hab den vor 30 Jahren verschlungen – aber da gab es auch noch nicht viel Horroralternative – ich habe dann der dunkle Turm mal vor kurzer Zeit angefangen….herr Jeh..und dann noch Shining Re-read – Ich kann mit seiner Abschweifung einfach nichts mehr anfangen. Allerdings habe ich vor einigen Jahren das Mädchen gelesen, das hat mir sehr gut gefallen.
Auch der Nebel war ok.
Ich werde mal ein neueres seiner Bücher lesen um zu sehen, ob das Abschweifen so ein Element der 80/90 er war – da Koontz auch so schreibt, oder ob er sich angepasst hat.
Hallo Rina,
Kings große bekannte Werke, mit all ihren Abschweifungen wurden ja in einer Zeit von ihm verfasst, als er den Drogen- und Alkoholsüchten erlegen war. Also gibt es wohl hier ein Zusammenhang. Jedenfalls würde ich jetzt mal davon ausgehen. Und wenn ich mich so an The Stand erinnere, also was mir noch im Kopf geblieben ist, dann kann ich nur sagen, solche Dinge kann ein Mensch nur schreiben, wenn er auf einem Trip ist, ohne dies abwertend zu meinen.
„Das Mädchen“ steht noch ungelesen im Regal, ich bin gespannt, was mich da erwartet.
Liebe Grüße,
RoXXie
Ja, da kannst du Recht haben. So wirken seine Ausschweifungen auch – wie auf einem Trip. Das ist sehr ermüdend.
Das Mädchen ist wirklich sehr überraschend. Viel Spass in Kings Welt.
Oh Gwendys Wunschkasten habe ich auch gelesen und fand es ist eine typische King Kurzgeschichte.
Aus dem Castle Rock Zyklus, wie er glaube ich genannt wird, habe ich noch „Cujo“ und „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ gelesen.
Hallo Mel,
wirst du auch die Fortsetzung „Gwendys Zauberfeder“ lesen? Soll ja Anfang März 2021 erscheinen. Wohl aber nur aus der Feder von Richard Chizmar mit einem Vorwort von Stephen King.
Ich hab es mir vorbestellt, da ich neugierig bin, wie es bei Gwendy weitergeht.
Aber bis dahin gibt es ja auch noch genug King Bücher. 😉
Cheerio,
RoXXie
Das ist durchaus im Bereich des Möglichen Mal sehen wie es ohne King wird.