Der Verfolger ♦ Julio Cortázar | Rezension
Der Verfolger aus der Feder von Julio Cortázar erzählt vom altbekannten Leid eines unverstandenen Künstlers.
Auf der Suche nach sich selbst und noch mehr Größe fand er nur die Drogen und den Alkohol. Einsam, obwohl von Menschen umringt, verfolgt Johnny, was er wohl erst im Tod fand.
Author: Julio Cortázar
Original Title: El Perseguidor
Series: SZ Bibliothek #21
More Volumes: Traumnovelle, Der große Gatsby, , Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
ISBN-13: 9783937793207
Publisher: SZ Bibliothek, published on 2004-08-31
Genre: Classics, Fiction, Music
Pages: 95
Format: Hardcover
Language: Deutsch
Original Language: Spanisch
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My rating:
Johnny Carter ist ein begnadeter Jazzmusiker, ein avantgardistischer Pionier neuer Stilrichtungen. Doch seine Genialität hat ihren Preis: So unnachgiebig er nach dem perfekten Jazz sucht und die reine, absolute Musik verfolgt, so rücksichtlos zerstört er scih selbst auf dieser Suche. Es scheint, als erkaufe sich der Saxophonist seine revolutionären Klänge durch einen teuflischen Pakt, der ihn in eine selbstzerstörische Drogensucht führt. Der Erzähler in Cortázars Geschichte beobachtet den rasenden Untergang des Jazzmusikers mit einer Mischung aus Verzweifulung und Faszination. Zum einen ist er Carters Freund und will ihn retten, zum anderen ist er auch dessen Biograf und weiß, dass Carters geniale Musik erst durch dessen Selbstaufgabe möglich wird. Was wiegt schwerer: das Leben eines Einzelnen oder die absolute Kunst?
Der Verfolger ♦ Julio Cortázar
Meinung
Ein zwischen Genie und Wahnsinn hin- und hergerissener Musiker ist das Thema der Kurzgeschichte Der Verfolger. Die Tatsache, dass es in diesem Film um Charlie Parker und seinen durch Drogen verursachten Sturz und Tod geht, wird nur leicht verschwiegen. Während die Novelle normalerweise in Sammlungen diverser Kurzgeschichten erscheint, wurde sie in Deutschland als eigenständiges Buch veröffentlicht.
Es ist eine kunstvoll gestaltete Charakterstudie über den Wahnsinn, der durch den Heroinkonsum hervorgerufen wird. Es zielt darauf ab, Licht auf die fehlerhafte Fähigkeit des Genies zu werfen, mit der Realität umzugehen. Charlie Parkers Alter Ego, Johnny Carter, sucht ständig nach Wegen, um zu vermitteln, was ihn motiviert. Zufällig entstehen brillante Arbeiten, die ihn aber nicht zufriedenstellen, weil sie hinter seinen Zielen zurückbleiben. Sowohl er als auch andere ihm nahestehende Personen missbrauchen und nehmen Drogen. In seiner Nähe zu sein, ist wie auf einem dünnen Seil zu balancieren, ohne zufriedenstellendes Ergebnis.
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Fazit
Der Verfolger ist kurze, aber fesselnde Geschichte, bei der es sich genauso gut um echte MusikerInnen und KünstlerInnen handeln könnte, die am Ende des Tages einen Dritten brauchen, um ihre Arbeit vom Alltäglichen abzuheben. Aus diesem Grund wurde ich beim Lesen dieses Buches, das sich um den Alltag des Jazzgenies dreht, süchtig nach seinen Süchten und Sorgen des Protagonisten.
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