Triggerwarnungen | Weekly Reading №103
Der Monat Februar ist wohl einer meiner bisher besten Monate. Ich hatte wirklich sehr viel Zeit zum Lesen und auch um Hörbücher zu hören. So ist vielleicht auch nicht verwunderlich, dass ich pro Woche zwischen 3 und 5 Werke beenden kann. Aber ich bin mir sicher, dass es auch wieder ruhigere Lesewochen geben wird,
Mittlerweile finden sich ja auch in jedem Buch, selbst bei AudioBooks wird darauf hingewiesen, sogenannte Triggerwarnungen. Dies wird zum Schutz der Leser angegeben, die durch diverse Situationen, Handlungen oder auch Wortwahl getriggert werden könnten. Entweder weil sie vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben und das Trauma so wieder hochkochen kann, oder weil man vielleicht ein wenig feinfühliger ist, als andere. Es gibt viele Gründe für Triggerwarnungen. Wie ich damit umgehe, kannst du unter der 4. Frage nachlesen.
Schau auch gerne bei Andrea vorbei. Sie hat die ehemalige Blogger-Aktion Gemeinsam lesen ebenfalls übernommen. Ihre Aktion Currently Reading gibt es aber ohne die 4. Frage. Dort findest du auch andere Blogger, die ihre aktuellen Bücher vorstellen.
- Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
- Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
- Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden
- Triggerwarnungen – wie gehst du damit um? Brauchst du sie, liest du sie dir durch? Halten sie dich vielleicht vom Kauf eines Buches ab?
Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese gerade das Buch Gild von Raven Kennedy und bin auf Seite 134/389 (34%).
Series: The Plated Prisoner #1
Published: 2. June 2022 by Penguin Books
389 pages
Genre: Fae, Fantasy, Magic, Mythology, Retelling, Romance
Audience: Adult
Shelve: Read 2022, Read 2024
Link to Goodreads
The fae abandoned this world to us. And the ones with power rule.
Gold.
Gold floors, gold walls, gold furniture, gold clothes. In Highbell, in the castle built into the frozen mountains, everything is made of gold.
Even me.
King Midas rescued me. Dug me out of the slums and placed me on a pedestal. I’m called his precious. His favored. I’m the woman he Gold-Touched to show everyone that I belong to him. To show how powerful he is. He gave me protection, and I gave him my heart. And even though I don’t leave the confines of the palace, I’m safe.
Until war comes to the kingdom and a deal is struck.
Suddenly, my trust is broken. My love is challenged. And I realize that everything I thought I knew about Midas might be wrong.
Because these bars I’m kept in, no matter how gilded, are still just a cage. But the monsters on the other side might make me wish I’d never left.
The myth of King Midas reimagined. This compelling adult fantasy series is as addictive as it is unexpected. With romance, intrigue, and danger, the gilded world of Orea will grip you from the very first page.
Please Note: This book contains explicit content and darker elements, including mature language, violence, and rape. It is not intended for anyone under 18 years of age. This is book one in a series.
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Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Zitate sind das geistige Eigentum der AutorInnen bzw. Verlage/Herausgeber.
Quotations are the intellectual property of the authors or publishers/editors.
Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden
Seit der letzten Woche konnte ich nicht nur One Dark Window beenden, auch die Fortsetzung Two Twisted Crowns habe ich regelrecht eingeatmet. Die Dilogie hat mich wirklich überrascht, denn auch wenn die beiden Bücher oft als Fantasy Romance beworben werden, kann ich ganz klar sagen, dass die Romance sich hier wirklich zurückhält. Sie stört nicht, übernimmt nicht die Handlung und ist daher auch angenehm. Aber beide Bücher könnten auch ohne stehen und die Handlung wäre noch immer spannend und mysteriös.
Gild ist mein siebtes Buch meiner BingoKarte des FrühjahrsputzBingos und ich bin ein wenig schockiert, wie schnell ich dieses Jahr durch diese Mini-Challenge fege. Das hatte ich noch nie. Gild habe ich gestern Abend begonnen und der Schreibstil ist so locker und leicht, dass ich bereits ⅓ des Buches hinter mich bringen konnte. Bisher ist noch nicht viel passiert, außer dass absolut klar ist, dass die FMC volle Kanne am Stockholm-Syndrom leidet. Es ist aber auch bereits zu erahnen, dass ihr Beschützer nicht wirklich als ihr Held in die Annalen eingehen wird. Erste Risse im Vertrauen zu ihm werden sichtbar. Schauen wir mal, wie sich das alles weiterentwickelt.
Triggerwarnungen – wie gehst du damit um? Brauchst du sie, liest du sie dir durch? Halten sie dich vielleicht vom Kauf eines Buches ab?
Während ich Triggerwarnung per se als absolut okay finde, sind sie für mich aber völlig überflüssig. Das bedeutet aber nicht, dass ich ein kalter und gefühlloser Mensch bin. Während des Lesens kann ich lachen, grinsen und weinen. Ich kann mich oft gut in die Gefühle der Protagonisten hineinversetzen, dass ich es selbst fühle. Da ich auch zu jenen Menschen gehöre, die als Hyperphantasten bezeichnet werden, kann ich auch Abscheu, Ekel, Angst, Liebe, Erregung etc. nachvollziehen. Denn als Hyperphantast sehe ich die Geschichte, die ich lese, wie ein Film vor meinem inneren Auge. Ich kann mir Gegenstände, die Inneneinrichtung eines Raumes, Kleidung, Landschaft etc. durch die Beschreibung sehr gut vorstellen und ein Bild erstellen. Nur bei Gesichtern ist es eher schwierig, aber eine vage Ahnung hab ich da.
Triggerwarnungen sind dahingehend aber für mich irrelevant, weil ich die fiktionale Geschichte auch als jene erkenne und nicht zu meiner Realität werden lasse. Auch wenn ich vielleicht von bestimmten Szenen oder Handlungen schockiert sein kann und diverse negative Emotionen dabei empfinde, weiß ich aber, dass es nicht wahr ist. Aber mir ist0 absolut klar, dass es eben solche Dinge auch im realen Leben gibt. Ich kann dies aber sehr gut trennen. Allerdings kann ich auch sagen, dass ich aufgrund mancher Triggerwarnungen sogar noch lieber zu dem Buch greife. Denn sind wir ehrlich, viele negative, wie auch positive Erfahrungen machen wird nur durch die Protagonisten in unseren Büchern, was uns den Nervenkitzel eben in epischen Fantasyromanen, Thrillern etc. suchen lässt. Ein Buch ist eben am Ende eine Auszeit von der Realität, genau wie Filme und andere Medien.
Das Thema für die nächste Woche: Welcher Erzählstil (auktorialer Erzähler, personaler Erzähler, neutraler Erzähler oder Ich-Erzähler) in Büchern ist dir der liebste und warum?
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Guten Morgen RoXXie 🙂
Dein aktuelles Buch ist mir von den deutschen Ausgaben bekannt – gelesen habe ich die bisher aber nicht. So richtig wollte sie mich einfach nicht anfixen und die bisher gelesenen Meinungen haben mich auch nicht so mitreißen wollen. Ich wünsche dir auf jeden Fall noch spannende Lesestunden 🙂
Triggerwarnungen … hach, da bin ich immer sehr zwiegespalten.
Einerseits finde ich, dass sie teilweise recht inflationär verwendet werden und jeder Pups genannt wird – auch die offensichtlichen (ich meine, dass ein Thriller blutig sein kann, ist wenig überraschend oder Spicy-Szenen in Romance). Das ist wirklich unnötig und spoilert mir an vielen Stellen zu viel. Deswegen habe ich mir auch abgewöhnt, sie zu lesen.
Andererseits wiederum finde ich sie an vielen Stellen eben auch wichtig, wenn es um bestimmte Thematiken geht, wo durchaus Menschen getriggert werden können. Ich meine hier nicht jede Kleinigkeit oder Erwähnung, aber durchaus eine genauere Beschäftigung (bspw. bei Krankheiten, Fehlgeburten, Gewalt).
Mich hat ebenso wie Aleshanee deine Aussage irritiert. Ich arbeite beruflich als Sozialpädagogin und habe sehr viel mit Menschen mit psychischen Diagnosen zu tun. Und gerade da merke ich immer wieder, dass sie einem zwar glaubhaft kommunizieren können, dass sie den Unterschied zwischen Fiktion und Realität kennen. Dies jedoch absolut keinen Einfluss darauf hat, wie sehr bestimmte Worte/Situationen/Momente triggern können. Das kann man an vielen Stellen einfach überhaupt nicht kontrollieren, selbst wenn man darum weiß. Und gerade vor dem Hintergrund finde ich Triggerwarnungen dann doch wieder wichtig und bin grundsätzlich eher für als gegen sie.
Lieben Gruß
Andrea
Mein Beitrag: https://buecher-seiten-zu-anderen-welten.blogspot.com/2024/02/currently-reading_26.html
Wie ich Aleshanee gerade geantwortet habe. Ich kann es trennen, ich habe gelernt, mit meinen Erlebnissen umzugehen und ich hatte auch teils professionelle Hilfe. Ich habe es verarbeitet. Ich habe NUR von mir gesprochen.
Gut, es kommt vielleicht noch hinzu, dass ich nicht ganz so sensibel bin und mehr abkann. Jeder ist da anders. Daher kann ich das Gelesene von der Realität soweit trennen, dass es mich eben auch nicht triggert.
Wer diese Warnungen benötigt, sollte sie auch nutzen. Sie stören mich nicht. Meist überfliege ich sie oder manchmal lese ich sie eben auch garnicht.
Hi RoXXie,
ich war grade neugierig was du zu Triggerwarnungen sagst 🙂
Ich selber – also für mich – sind sie überflüssig, denn Trigger können einen immer und jederzeit treffen… und meist weiß man schon anhand des Genres, was einen erwarten kann/könnte. Für manche mag es aber durchaus hilfreich sein, aber oft sind es ganz „einfache“ Sachen, die kann man vorher nicht sagen oder darauf hinweisen.
Deine Aussage hat mich grade etwas irritiert:
weil ich die fiktionale Geschichte auch als jene erkenne und nicht zu meiner Realität werden lasse. Auch wenn ich vielleicht von bestimmten Szenen oder Handlungen schockiert sein kann und diverse negative Emotionen dabei empfinde, weiß ich aber, dass es nicht wahr ist. Aber mir ist0 absolut klar, dass es eben solche Dinge auch im realen Leben gibt. Ich kann dies aber sehr gut trennen.
Ich kann das nämlich auch sehr gut trennen, aber das hilft mir nichts, wenn mich eine Szene oder ein Satz triggert. Das kann ich nicht steuern und auch nicht verhindern. Das ist einfach so – und es ist kein schönes Gefühl. Gemeint sind ja hier schon Traumata, die da angetriggert werden und wirklich heftige Reaktionen hervorrufen können.
Ich kann sehr viel vertragen in Büchern, eben weil es Bücher sind. Was mich aber persönlich triggert muss nichts „dramatisches“ sein (ich will nicht näher drauf eingehen), aber man kann das dann eben nicht mehr trennen. Auch weil man weiß, dass man ein Buch in der Hand hält, aber die Erinnerung überfällt einen dann einfach.
Liebste Grüße, Aleshanee
Ich weiß nicht, was daran irritiert. Ich habe ganz allein von mir gesprochen. Wie es anderen dabei geht, kann ich nicht sagen. Dahingehend kann ich mich auch nicht in die Menschen hineinversetzen, weil mich eben nichts triggert, auch wenn es eine Szene/Handlung ist, die mich an mein Erlebtes erinnern könnte/kann. Ich habe aber meine Erlebnisse verarbeitet, teils auch mit professioneller Hilfe, sodass mich alltägliche Dinge und Situationen nicht triggern.
Anderen zu sagen, wie sie sich verhalten sollten, wäre anmaßend. Doch jeder ist für seine Trigger selbst verantwortlich. Und wenn ich dann in sozialen Medien sehe, dass diese Menschen dann vom Rest der Welt wollen, dass wir auf Zehenspitzen laufen, dann finde ich es anmaßend, dass man mir vorschreiben will, wie ich mit ihren Problemen umgehen soll.
Nicht jeder ist gleich, alle verarbeiten Erlebtes anders. Manch einer ist feinfühliger, der andere weniger. Das ist auch absolut okay. Wie gesagt, ich selbst brauche keine Triggerwarnungen, nehme sie sogar eher dafür, um ein bestimmtes Buch erst recht zu lesen. Wer Triggerwarnungen benötigt, sollte sich die auch gründlich durchlesen. Denn wie oft gibt es dann einen Shitstorm, nur weil nicht richtig nachgelesen wurde?
Es las sich so, als wenn man eine Geschichte „einfach“ als Geschichte sehen müsste, um nicht getriggert zu werden 😉
Das war auch nicht bös gemeint von mir oder so, manchmal ist es schwierig, etwas gelesenes richtig umzusetzen, wenn man den Gegenüber nicht sieht … vielleicht hab ich es auch falsch interpretiert. Für mich klingt es jetzt so, als fühlst du dich von mir angegriffen, das war nicht meine Absicht!
Ich will auch nicht auf Zehenspitzen laufen 😉 Ich, z. B., finde es oft echt schwierig jedes Wort auf die Waage legen zu müssen, weil von vielen Seiten angeprangert wird, dass ich sie benutze, weil sie als abwertend empfunden werden. Einfaches Beispiel: Ich hab mich wahnsinnig gefreut!
Das Wort „wahnsinnig“ soll man nicht verwenden, was mir hier einfach nicht so recht einleuchtet und ich auch nicht weiß, inwieweit ich hier andere Grenzen überschreite.
Weißt du was ich meine?
Einen Shitstorm finde ich sowieso meist müßig. Wenn sie gewollt sind, können sie ja gerne im Buch nachzulesen sein, ich persönlich brauche sie auch nicht 🙂
Hey Aleshanee,
oh nein, ich hab mich überhaupt nicht angegriffen gefühlt. Aber wie du schon gesagt hast, ist es bei gelesenem schwer zu entziffern, wie der Gegenüber es gerade empfindet.
Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, dass ich jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, nur weil manche sich wegen „jedem Scheiß“ sofort persönlich angesprochen fühlen. Das ist deren Problem, welches sie behalten dürfen und lernen müssen, damit umzugehen. Ich versuche zwar, so weit wie möglich respektvoll zu sein und Rücksicht zu nehmen. Aber wenn mir das nicht auch entgegengebracht wird, dann bin ich durch damit.
Cheerio
RoXXie
Ah gut 🙂 Dann sind wir uns ja einig!
Es ist mittlerweile manchmal echt schwierig, weil manche eben sehr empfindlich reagieren. Was sie ja dürfen. Aber wie du schon sagst, sollte man eben auch „ganz normal“ reden dürfen ohne jedes Wort überlegen zu müssen – man sollte es ja in dem Kontext sehen wie es benutzt wird.
Ganz ehrlich? Ich glaube, dass heutzutage viele überreagieren, weil sie einfach nicht nachdenken. Die dürfen gerne die Kirche im Dorf lassen, sollten aber, bevor sie den nächsten dummen Satz raushauen, auch mal den Kopf einschalten.
Ich brauche auch keine Triggerwarnungen, aber für andere sind sie wohl hilfreich. Ich kann ja drüber weg lesen.
Ich bin wohl auch ein Hyperphantast 😉 Ich kannte das Wort bis heute nicht, aber deine Beschreibung passt zu mir. Also wieder was gelernt 🙂
https://streifisbuecherkiste.wordpress.com/2024/02/27/triggerwarnungen-weekly-reading-%e2%84%96103/
Gruß
Gitti
Das hast du echt gut ausgeführt. Ich kann auch unterscheiden und gelesenes nicht ins echte Leben transponieren. Ich bin auch nicht leicht zu erschüttern. Aber ich weiss, aus einer Erfahrung mit einer Schreibgruppe, das dort mal eine Leserin von einem Beitrag getriggert wurde, und das wirklich hohe Wellen geschlagen hat. Das scheint bei einigen wirklich ein grosses Problem zu sein.
Hier mein Beitrag
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